Gesundheit

Rasieren ohne Pickel – Was man zur Entstehung und Vermeidung wissen sollte

Rasieren ohne Pickel

Das Rasieren gehört bei vielen Menschen zum Alltag. Leider sind beinahe ebenso viele Personen von nervigen Rasierpickeln betroffen – kleinen Hautirritationen die regelmäßig nach dem Rasieren auftreten. Warum entstehen sie und was lässt sich dagegen unternehmen?

Was sind Rasierpickel überhaupt?

Rasierpickel treffen den Großteil der Menschen, die sich rasieren. Es handelt sich strenggenommen nicht um Pickel im eigentlichen Sinne, sondern viel mehr um Irritationserscheinungen der durch den Vorgang des Rasierens gereizten Haut.

Sowohl Frauen als auch Männer leiden unter diesen meist penetrant juckenden Rötungen. Während bei Frauen vor allem Achseln, Beine und der Intimbereich betroffen sind, klagen Männer zusätzlich über Rasierpickel im Gesicht.

Folgen von Hautirritationen

Die Folgen der Rasierpickel sind vor allem aus kosmetischen Gründen relevant. Das Rasieren geschieht beim Großteil der Betroffenen nicht zum reinen Selbstzweck. Vielmehr soll ein attraktives Aussehen geschaffen werden. Dieses wiederum wird durch die kleinen roten Punkte empfindlich gestört.

Vor allem an sichtbaren Stellen fallen kleine Rasierpickel schnell unangenehm auf – sie werden zum kosmetischen Problem. Weiterhin sorgen die Hautirritationen für einen schier unstillbaren Juckreiz. Reibt zusätzlich Kleidung über die gereizten Stellen, können auch Schmerzen, meist in Form eines brennenden Gefühls, auftreten.

Es lässt sich also bereits jetzt feststellen, dass Pickel, die nach dem Rasieren auftreten, zu vielfältigen Problemen führen können. Während sie im Gesicht oder an den Beinen vor allem einen optischen Makel darstellen, sorgen sie im Intimbereich oder unter den Achseln für einen manchmal schmerzhaften Juckreiz.

Wie entstehen Rasierpickel und wer bekommt sie?

Das Entstehen der Rasierpickel ist letztendlich vorhersehbar. Fahren wir mit einer Klinge über die Haut, um die Haare zu entfernen, entsteht Reibung im Bereich der Haarwurzeln – knapp oberhalb dieser entfernen wir schließlich den sichtbaren Teil der Haare. Auf diese Reibung reagieren die Haarwurzeln mit einer Entzündung.

Rasierpickel Achseln
Entzündungsprozesse wiederum machen sich vor allem durch Rötung, Erwärmung, Schwellung und Schmerz oder einen ähnlichen Reiz bemerkbar. Der klassische Rasierpickel lässt sich wunderbar in dieses Schema einordnen: er schwillt, ist rot, meist recht warm und juckt unablässig.

Nun lässt sich jedoch beobachten, dass einige Menschen stärker von Rasierpickeln betroffen sind als andere. Weiterhin kann festgestellt werden, dass nach dem Rasieren an bestimmten Körperstellen vermehrt Pickel auftreten. Wie lassen sich diese Umstände erklären?

Zunächst kann festgehalten werden, dass Menschen mit trockener Haut stärker zu Rasierpickeln neigen als Menschen mit feuchter Haut. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass der natürliche Hautschutz bei trockener Haut schwächer ausgeprägt ist, so dass die Reibung kaum gemindert werden kann.

Das vermehrte Auftreten des Rasurbrandes an bestimmten Hautstellen lässt sich indes mit der unterschiedlichen Beschaffenheit der Haut in verschiedenen Körperregionen erklären. Im Intimbereich ist die Haut in der Regel empfindlicher als an den Beinen. Sie neigt daher stärker zu Irritationen – nach dem Rasieren treten also verstärkt Pickel auf.

Rasierpickel vermeiden

Wie ist Rasieren ohne Pickel nun möglich? Angesichts der bisherigen Erklärungen erscheint es unmöglich, eine Rasur durchzuführen, ohne dass Pickel entstehen. Tatsächlich existieren jedoch einige gute Tipps, mit denen sich das Entstehen der Irritationen vermeiden oder zumindest mindern lässt.

Grundsätzliche Maßnahmen

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass das Rasurverhalten das Auftreten von Rasierpickeln entscheidend beeinflusst. Schaffen wir optimale Voraussetzungen für eine hautschonende Rasur, treten Rasierpickel deutlich seltener auf.

Keine Pre-Shave-Produkte verwenden

Pre-Shave-Produkte versprechen häufig das Blaue vom Himmel. Rasierpickel sollen mit ihnen für immer besiegt werden. Häufig werden derartige Produkte sehr offensiv beworben und regelrecht angepriesen. Tatsächlich sorgen die meisten Pre-Shave-Produkte jedoch sogar für ein verstärktes Auftreten von Rasierpickeln.

So enthalten sie vielfach Alkohol. Dieser sorgt für eine Austrocknung der Haut, was für zusätzliche Reizungen sorgt und die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Pickeln damit erhöht. Auf Pre-Shave-Produkte sollte also verzichtet werden.

Lange Haare vor der Rasur stutzen

Rasieren ohne Pickel ist nur möglich, wenn lange Haare zuvor gestutzt wurden. Hierzu kann ein elektrischer Rasierer verwendet werden. Wer sich regelmäßig rasiert, kann selbstverständlich auf das Stutzen verzichten.

Bei der ersten Rasur oder nach einer längeren Pause ist es allerdings sinnvoll, lange Haare vor dem Rasieren zu kürzen. So gleitet der Nassrasierer später besser über die Haut, was die Rasur angenehmer macht und die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Irritationen mindert.

Rasiergel und/oder Rasierschaum verwenden

Rasierpickel Beine
Wer sich ohne Rasiergel oder Rasierschaum rasiert, provoziert das Entstehen von Pickeln. Wird auf die Anwendung dieser Hilfsmittel verzichtet, schabt die Klinge über die Haut. Sie soll jedoch gleiten.

In der Folge werden Haare eher herausgerissen als abgeschnitten, was wiederum zu einem deutlich stärkeren Auftreten von Reizungen führt. Rasiergel scheint Rasierschaum in der Praxis überlegen zu sein. Untersuchungen, die sich mit dieser Thematik befassen, wurden bisher jedoch nicht durchgeführt.

In Haarwuchsrichtung rasieren

Niemals gegen den Strich rasieren! Rasieren ohne Pickel entstehen zu lassen, ist ausschließlich in Haarwuchsrichtung möglich. Andernfalls werden Haut und Haarwurzeln deutlich stärker gereizt, was die Wahrscheinlichkeit des Entstehens unschöner, juckender Pickel erhöht.

Scharfe, neue Klingen verwenden

Beim Rasieren sollte immer eine scharfe, neue Klinge verwendet werden. Stumpfe Klingen sorgen für zusätzliche Verletzungen der Hautoberfläche und reizen die Haarwurzeln verstärkt. Sie ziehen an den Haaren, die sie abschneiden sollen, was Rötungen entstehen lässt.

Hausmittel gegen Rasierpickel

Zusätzlich zu den bereits genannten Tipps bietet sich die Verwendung klassischer Hausmittel an, um das Entstehen von Rasierpickeln zu vermeiden. Im Folgenden werden einige bewährte Hausmittel vorgestellt, die vor, während oder nach der Rasur eingesetzt werden können.

Kälte

Direkt nach der Rasur kann Kälte dem Entstehen von Pickeln entgegenwirken. Kaltes Wasser oder Eiswürfel sorgen dafür, dass die Poren der Haut sich vergleichsweise schnell verschließen. Auf diese Weise kann das Auftreten der Pickel verhindert werden. Auch wenn bereits Rasierpickel entstanden sind, lohnt sich die Anwendung von Kälte.

Nachdem die betroffenen Hautpartien mit kaltem Wasser abgespült oder vorsichtig mit Eiswürfeln behandelt wurden, sollten sie vorsichtig abgetupft werden. Wer stattdessen unsanft mit einem Handtuch über die zuvor rasierten Partien reibt, setzt erneut einen negativen Reiz.

Babypuder oder Babyöl

Viele Menschen setzen bei Rasierpickeln auf Babypuder. Dieses enthält Zinkoxid, welches gegen Hautentzündungen wirken soll. Die Anwendung sollte jedoch recht sparsam erfolgen, da das Puder austrocknend wirkt.

Darüber hinaus sollte ausschließlich Puder verwendet werden, welches kein Talkum enthält. Eine Studie zeigte, dass Frauen, die häufig Talkum im Intimbereich anwenden, häufiger an Eierstockkrebs erkranken können1. Darüber hinaus kann das Einatmen von Talkumpulver zu schweren gesundheitlichen Problemen führen.

Honig

Honig wird traditionell gegen Entzündungen aller Art eingesetzt. Tatsächlich enthält das Naturprodukt zahlreiche entzündungshemmende und antibakteriell wirksame Substanzen2.

Direkt nach der Rasur kann zur Vorbeugung eine dünne Schicht Honig aufgetragen werden. Nach einer Einwirkzeit von zehn bis zwanzig Minuten sollte die Schicht mit warmem, aber nicht heißem, Wasser vorsichtig abgewaschen werden. Auch bereits bestehende Rasierpickel lassen sich auf diese Weise behandeln.

Nicht kratzen!

Dieser Tipp ist kein Hausmittel, sollte jedoch unbedingt beachtet werden. Der mitunter starke Juckreiz muss ignoriert werden. Der Rasurbrand kann sich durch das Kratzen verschlimmern.

Darüber hinaus besteht die Gefahr, die Rasierpickel durch das Kratzen zu öffnen. Geschieht dies, können Krankheitserreger eindringen und eine Infektion auslösen. Wird der Juckreiz unerträglich, hilft die bereits beschriebene Kälteanwendung.

Weite Kleidung tragen

Sind bereits Pickel entstanden, ist es ratsam, weite Kleidung zu tragen. Diese kommt im Gegensatz zu enger Kleidung nur selten mit den Rasierpickeln in Kontakt und reizt diese somit nicht weiter. Wird enge Kleidung getragen, entsteht durch die zahlreichen Berührungen hingegen weitere Reibung, was den Zustand verschlechtern kann.

Produkte und Wirkstoffe gegen Rasierpickel

Auf dem Markt sind mittlerweile zahlreiche Produkte erhältlich, die gegen Rasierpickel wirksam sein sollen. Im Folgenden werden einige ausgewählte Wirkstoffe vorgestellt, deren Wirksamkeit gegen Rasierpickel gezeigt werden konnte.

Aloe Vera

Rasierpickel Aloe Vera
Wirkstoffe der Aloe Vera haben sich als äußerst wirksam gegen Rasierpickel erwiesen. Auf dem Markt sind zahlreiche Salben, Cremes und Gele erhältlich, die aus dieser Pflanze hergestellt werden. Insgesamt wirken die Inhaltsstoffe der Aloe Vera hautberuhigend, kühlend, entzündungshemmend und antibakteriell3.

Darüber hinaus wird der Juckreiz schnell gelindert. Rasierpickel können so effektiv behandelt werden. Auch der vorbeugende Einsatz ist möglich. Beim Kauf eines Produktes sollte darauf geachtet werden, dass dieses – sofern gewünscht – für den Einsatz im Intimbereich geeignet ist.

Hamamelis

Die Hamamelis, auch als Zaubernuss bekannt, hat sich im Einsatz gegen Rasierpickel bewährt. Hamamelisextrakte wirken unter anderem juckreizstillend und entzündungshemmend4. Der Einsatz bei Rasierpickeln erscheint daher sinnvoll.

Panthenol

Panthenol gilt als klassischer Wirkstoff zur Hautpflege. So fördert der seit Jahren angewandte Stoff unter anderem die Heilung von Hautverletzungen. Darüber hinaus verbessert Dexpanthenol das Feuchthaltevermögen der Haut, was letztendlich dazu führt, dass die Haut geschmeidiger und elastischer wird.

Auf diesem Wege trägt es zur Hautpflege bei. Bei Rasierpickeln ist die Anwendung sinnvoll, da zum einen die Feuchtigkeit der Haut verbessert, zum anderen zur Heilung der Irritationen beigetragen wird.

Das nachfolgend beispielhaft vorgestellte Produkt enthält eine Kombination der drei genannten Wirkstoffe und ist daher gegen Rasierpickel wirksam – sowohl präventiv als auch therapeutisch.

Natural 7 After-Shave-Balsam

Der After-Shave-Balsam der deutschen Firma “Natural 7” wurde speziell entwickelt, um Rasierpickel zu behandeln bzw. deren Entstehen vorzubeugen. Er enthält unter anderem die vorgestellten Wirkstoffe und sorgt somit nicht nur für eine effektive Kühlung der Haut, sondern auch für eine schnelle Reizlinderung.

Zusätzlich trägt der Balsam zur Pflege der Haut bei, damit bestehende Irritationen gelindert werden können. Wird das Produkt direkt nach dem Rasieren aufgetragen, kann sogar das Entstehen der Rasierpickel verhindert werden.

Der Balsam ist für die Anwendung im Intimbereich und unter den Achseln geeignet und frei von Alkohol, Silikonen sowie Aluminium, was einen klaren Pluspunkt gegenüber anderen Produkten darstellt. Weiterhin soll der Balsam durch seine Inhaltsstoffe antibakteriell wirksam sein.

Gefertigt wird das ohne Tierversuche hergestellte, vegane Produkt in Deutschland. Es kombiniert verschiedene Wirkstoffe, die allesamt gegen Rasurbrand wirksam sind.

Fazit – Rasierpickeln kann vorgebeugt werden

Rasierpickel entstehen als Irritation infolge der durch die Rasur ausgelösten Reibung. Die Haarwurzeln werden durch diese Reibung gereizt und entzünden sich.

Vorbeugen lässt sich bereits mit einfachen Verhaltensänderungen: Werden die Haare vor der Rasur gestutzt, wird Rasiergel angewendet und ausschließlich in Haarwuchsrichtung rasiert, treten deutlich weniger Pickel auf. Nach der Rasur bieten sich die Anwendung von Kälte und anderen Hausmitteln an.

Auch ein alkoholfreier Balsam, der Aloe Vera, Hamamelis und Dexpanthenol enthält, trägt zur Vorbeugung bei.

Quellenverzeichnis

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Über den Autor
Sonja Achbaum

Sonja Achbaum hat sich auf die Themengebiete Nahrungsergänzungsmittel und körperliches Wohlbefinden spezialisiert. In diesem Zusammenhang hat sie viele Informationen über verschiedene Nahrungsergänzungsmittel und Behandlung körperlicher Beschwerden und Symptomen sammeln können. Etliche Studien zu den verschiedensten Wirkungsweisen hat Sie recherchiert und ist mittlerweile zu einer echten Expertin in diesen Themen geworden. Mehr Informationen zu unseren Autoren finden Sie auf der Seite Über uns

Wenn Sie Fragen an Sonja Achbaum haben, kontaktieren Sie sie bitte unter dieser E-Mail Adresse

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