Gesundheit

Gelenkschmerzen am ganzen Körper können verschiedene Ursachen haben

Gelenkschmerzen am ganzen Körper

Arbeiten in gebückter Haltung, stundenlanges Stehen, Treppen steigen, ständig in Bewegung sein oder täglich vor dem PC sitzen? Für Menschen mit gesunden Gelenken ist das vollkommen normal. Kritisch wird es erst, wenn Gelenkprobleme oder sogar Gelenkschmerzen am ganzen Körper das Leben bestimmen.

Gelenkschmerzen an mehreren Körperstellen gleichzeitig kann verschiedene Ursachen haben, nicht jedes Mal liegt es an einer Arthrose oder Fibromyalgie. Daher ist eine ausführliche Diagnose von großer Bedeutung, um eine nachfolgende Behandlung zu wählen. Auch die Ernährung spielt eine große Rolle bei der Regeneration und Prävention.

Ausprägung und Symptome von Gelenkschmerzen

Gelenkschmerzen können an einem oder gleichzeitig an mehreren Gelenken auftreten. Um Gelenkschmerzen, die am ganzen Körper auftreten zu diagnostizieren, werden sie in drei Gruppen eingeteilt.

Abrupte Gelenkschmerzen treten oft nur für einige Stunden auf und weisen häufig auf eine leichte Überbelastung hin. Mäßig auftretende Gelenkschmerzen können mehrere Tage anhalten, aber auch von alleine wieder verschwinden. Von chronische Gelenkschmerzen spricht man, wenn diese über Wochen und Monate hinweg andauern und meist eine Ursache besitzen, die genauer untersucht werden muss.

Schmerzende Gelenken am ganzen Körper zeigen sich durch verschiedene Symptomen und Begleiterscheinungen. Je nach zugrundeliegender Ursache können diese individuell stärker oder schwächer ausgeprägt sein.

  • Hitzeempfinden, Rötung, Schwellung
  • Spannungsgefühl
  • heftige Schmerzen in der Nacht
  • Gelenksteife nach der Nachtruhe
  • anhaltende Bewegungseinschränkung
  • Ansammlung von Flüssigkeit (Gelenkerguss)
  • Gelenkblutung

Als sekundäre Begleitsymptome reagiert der Körper oft mit sehr unspezifischen Reaktionen, die in vielen Fällen nicht direkt mit einer Gelenkserkrankung in Verbindung gebracht werden.

  • Müdigkeit, Erschöpfung, Entkräftung
  • Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost
  • Hautausschlag
  • Appetitlosigkeit, Durchfall, Gewichtsverlust
  • Nervosität, psychische Belastung
  • Rückbildung der Muskulatur durch Vermeidungshaltung

Viele Menschen sind daher durch Gelenkschmerzen am ganzen Körper stark in ihrem Alltag eingeschränkt. Bevor man aber etwas gegen die Auswirkungen unternehmen kann, müssen zunächst möglicher Ursachen untersucht werden.

Gelenkschmerzen – Erkrankungen und Ursachen

In vielen Fällen sind ausgeprägte Gelenkschmerzen an mehreren Stellen des Körpers schwer zu diagnostizieren. Dennoch gibt es einige Krankheiten und andere Ursachen, die mehrere Gelenke gleichzeitig betreffen können.

Rheumatoide Arthritis – Gelenk-Rheumatismus

Rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Gelenkhaut als „fremd“ einstuft und abstößt. Ihr schubartiger entzündlicher Verlauf schädigt Gelenke, Knochen, Sehnen und Bindegewebe.

Die Folgen sind Gelenkschwellungen, Deformationen, massive Bewegungseinschränkungen und schmerzende Gelenke am gesamten Körper. Die Gelenkschmerzen können sowohl im Ruhezustand als auch bei Bewegung plötzlich oder schleichend einsetzen und entwickeln sich nicht selten zu Dauerschmerzen1.

Morbus Bechterew – chronische entzündliche Erkrankung der Gelenke

Bei Morbus Bechterew kommt es infolge von Entzündungsprozessen zur Auflösung und Neubildung von Knochengewebe, was eine Verknöcherung oder Versteifung von Gelenken und Wirbeln zur Folge hat.

Neben schubweisen Schmerzen der Lenden- und Brustwirbelsäule und den Kreuz-Darmbeingelenken kann es zu Gelenkschmerzen am gesamten Körper kommen.

In vereinzelten Fällen treten Sehstörungen und Entzündungen von Darm, Lunge, Herzmuskel sowie der Hauptschlagader (Aorta) auf2.

Psoriasis-Arthritis – Gelenkentzündung durch Schuppenflechte

Hier greift die Hautentzündung der Schuppenflechte (Psoriasis) auf verschiedene Gelenke über, was chronische Gelenkentzündungen und Gelenkschmerzen am ganzen Körper verursacht.

In der Regel sind zuerst die Finger und Zehen von Gelenkschmerzen, Schwellungen und nachlassender Bewegungsfähigkeit betroffen. Fortschreitend greift die Krankheit mehrere Gelenke, Teile der Wirbelsäule sowie Knochen, Sehnen und Bänder an.

Bei Psoriasis-Arthritis kann es zusätzlich zu Darmbeschwerden, Augenerkrankungen und Störungen des Herz-Kreislauf-Systems kommen3.

Arthrose – die häufigste Erkrankung mit schmerzenden Gelenken

Arthrose, auch Osteoarthrose genannt, ist eine nichtentzündliche Gelenkerkrankung (Arthralgie), bei welcher die Knorpelschicht zerstört wird, was zum Gelenkverschleiß führt. Sie kann in jedem Körpergelenk sowie der Wirbelsäule auftreten.

Kommt es in mehreren Gelenken gleichzeitig zum Verschleiß, sprechen Mediziner von Polyarthrose. Für Betroffene bedeutet das eine massive Einschränkung der Bewegung durch zermürbende Gelenkschmerzen am ganzen Körper. Sie reichen von Anlaufschmerz, Belastungs- und Bewegungsschmerz bis hin zu chronischem Ruheschmerz.

Sonstige Symptome sind Schwellung, Morgensteifigkeit, Bewegungseinschränkung sowie erhöhtes Schmerz- und Steifheitsempfinden bei nasskaltem Klima.

Krankheitsverlauf und Risiken der Gelenk-Arthrose

Im erweiterten Verlauf der Arthrose werden Gelenkinnenhaut, Gelenkkapsel, Bänder und Muskulatur in Mitleidenschaft gezogen.

Im Spätstadium, wenn die schützende Knorpelschicht nicht mehr vorhanden ist, treffen Gelenk und angrenzender Knochen aufeinander. Unweigerlich kommt es zur Verdichtung des Knochengewebes (subchondrale Sklerosierung) sowie zu knöchernen Ausbildungen am Gelenkrand (Osteophyten). Diese Veränderung der Gelenkanatomie (Arthrosis deformans) kann zu folgenden Komplikationen führen:

  • Entstehen von Hohlräumen (Geröllzysten) durch Eindringen von Gelenkflüssigkeit in die Knochenstruktur
  • Entzündung der Gelenkhaut durch Ansammlung von Stoffwechselprodukten und Zellresten im Gelenk
  • Bildung eines Gelenkergusses

Ursachen von Gelenkschmerzen durch Arthrose und Risiko-Gruppe

An Gelenkverschleiß leiden ebenso jüngere, wie ältere Menschen. Da jedoch die Belastbarkeit und Elastizität des Gelenkknorpels im Alterungsprozess deutlich nachlässt, steigt mit zunehmenden Lebensjahren die Wahrscheinlichkeit, an Arthrose zu erkranken.

Auslöser von Gelenkschmerzen durch Knorpelschädigung4:

  • Dauerhafte Überbelastung der Gelenke
  • Fehlbelastung durch zurückliegende Verletzungen
  • angeborene Gelenkfehlbildungen bzw. Fehlstellung der Körperachse
  • Genetisch bedingter Mangel an Struktur oder Menge der Knorpelsubstanz
  • Medikamente, die das Knorpelgewebe schädigen
  • chronisches Übergewicht (Adipositas)

Fibromyalgie – Muskel-Faser-Schmerz mit schmerzenden Gelenken am ganzen Körper

Fibromyalgie erzeugt großflächig ausstrahlende Schmerzen in der Muskulatur und an den Sehnenansätzen im Bereich der Gelenke. Muskel- und Gelenkschmerzen am ganzen Körper sind die Folge. Auffällig ist hierbei eine teilweise hohe Druckschmerz-Empfindlichkeit.

Die Erkrankung verläuft meistenfalls chronisch, ohne jedoch Schäden an Gelenken, Muskeln und Bändern hervorzurufen.

Die Erkennungszeichen sind schwer zu konkretisieren.

Da die Krankheitssymptome von Patient zu Patient differenzieren, spricht die Medizin vom Fibromyalgie-Syndrom (FMS). Zudem treten sämtliche Beschwerden ebenfalls bei einer Vielzahl anderer Erkrankungen auf, was eine Diagnose erschwert.

Neben brennenden oder ziehenden Schmerzen des Weichteilgewebes und Gelenkschmerzen am gesamten Körper werden folgende Krankheitszeichen genannt:

  • Steifheitsempfinden am Morgen und nach längerem Sitzen
  • Muskelverspannungen sowie Krämpfe nach körperlicher Belastung
  • kalte Hände und Füße
  • Schwellungsgefühl in Gesicht, Händen und Füßen
  • Kopfschmerzen
  • Lärm-, Licht- oder Geruchsempfindlichkeit
  • Schlafstörung, Müdigkeit, Erschöpfung
  • Konzentrationsschwäche, innere Unruhe
  • depressive Stimmungsschwankungen

Weiterhin kann es ohne nachweisbare Ursachen zu organischen Beschwerden wie Darm-, Blasen- und Nierenreizung sowie Herz- und Lungenproblemen kommen.

Hinweis: Häufig verstärken sich bei Wetterwechsel die Gelenkschmerzen am ganzen Körper und jegliche Begleitsymptome.

Die Ursachen eines Fibromyalgie-Syndroms

Bisher ist es der Medizin nicht gelungen, deutlich abgrenzbare Krankheitsauslöser aufzuzeigen.

Experten gehen allerdings davon aus, dass die Ursachen in einer dauerhaften körperlichen oder psychischen Überlastung, einem gestressten Alltagsleben und Problemen im sozialen Bereich liegen5.

Diagnose und Behandlung gehören in die Hände eines Facharztes!

Wenn schmerzende Gelenke den gesamten Körper betreffen, führt das zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität. Der Griff zum Schmerzmittel erscheint deshalb zahlreichen Betroffenen die wirksamste Lösung. Doch nicht immer ist das Schmerzempfinden genau definierbar und wird ohne medizinischen Rat falsch interpretiert.

Vor allem Gelenkschmerzen, die an verschiedenen Stellen gleichzeitig auftreten, sind Anzeichen für eine ernst zu nehmende Erkrankung. Wer das Warnsignal ignoriert, riskiert nicht nur eine Verschlimmerung der bereits eingesetzten Beschwerden, sondern das Fortschreiten der eigentlichen Krankheit und irreparable Folgeschäden.

Nur der frühzeitige Befund eines Arztes, geeignete Medikamente sowie ein angemessenes Behandlungsverfahren wirken dieser Problematik entgegen.

Anzeichen, die einen Arztbesuch zwingend erfordern:

  • eine akute Zunahme der Schmerzen
  • einzelner Gelenkschmerz greift auf mehrere Gelenke über, es kommt zu Gelenkschmerzen am ganzen Körper
  • Gelenkschmerzen an mehreren Stellen halten länger als drei Tage an
  • kurzfristig wiederkehrende extreme Gelenkschmerzen

Was hilft vorbeugend gegen Gelenkschmerzen am ganzen Körper?

Ernährung

Auf eine gesunde Ernährung und Normalgewicht achten sowie Tabak und Alkohol meiden. Eine bewusste Ernährung für gesunde Gelenke ist vitaminreich, kalorien- und fettarm. Keinesfalls sollten folgende Nahrungsmittel auf dem Speiseplan fehlen:

  • Obst, Gemüse und Salate
  • Fische und Meerestiere
  • Naturreis, Vollkornprodukte und Pseudogetreide
  • Oliven-, Sesam- oder Rapsöl zur Speisenzubereitung
  • mindestens 2 Liter Mineralwasser täglich

Hinweis: Bei entzündlichen Gelenkerkrankungen sollte auf Arachidonsäure (eine Omega-6-Fettsäure) verzichtet werden, da sie Entzündungsprozesse fördern kann. Die Fettsäure steckt vor allem in fettem Schweinefleisch, Rindfleisch, Leberwurst, Schmalz, Thunfisch, Camembert und Eidotter.

Diese Vitamine, Mineralstoffe und sonstigen Nahrungsbestandteile sind besonders wertvoll und wichtig für gesunde Gelenke.

  • Vitamin C für das Immunsystem, Blutgefäße und Bindegewebe
  • Vitamin D gegen Knorpelverschleiß und die Bildung von entzündungsfördernden Botenstoffen im Körper
  • Vitamin E für Schmerzhemmung bei entzündlichen Gelenkschmerzen
  • Omega-3-Fettsäuren für das Knorpelgewebe und Gelenkbeweglichkeit und gegen Entzündungen
  • Magnesium, Kalzium, Phosphor für den Erhalt fester Knochen- und Gelenkstrukturen;

Nahrungsergänzungsmittel bei schmerzenden Gelenken am ganzen Körper

Neben den Nährstoffen aus der Nahrung haben sich einige Lebensmittelbestandteile in wissenschaftlichen Studien positiv bei Gelenkschmerzen und -erkrankungen herausgestellt. Je nach Ursache können verschiedene, spezielle Nahrungsergänzungsmittel ein sinnvoller Zusatz sein.

Besonders bei Arthrose und Gelenksverletzungen eignet sich ArthroKraft von BodyFokus sehr gut.

Bei Entzündungen, Verdauungsschwierigkeiten und Schmerzen der Gelenke soll Kurkuma helfen. Wir haben uns hier das Premium Curcuma 185x von Bodyfokus genauer angeschaut.

Körperliche Betätigung und Sport

Die gefährlichste Bewegung ist die fehlende Bewegung. Die gefährlichste Belastung ist die fehlende Belastung.Albert Charles Otto Hübner, Facharzt für Allgemein- und Arbeitsmedizin
Um Gelenkschmerzen vorzubeugen, ist regelmäßige Bewegung unerlässlich. Sie lockert Verspannungen und „ölt“ die Gelenke bzw. die Synovialflüssigkeit im Gelenkspalt. Allgemein Gelenkschmiere genannt, bildet sie einen schützenden Gleitfilm auf den Gelenkflächen.

Weiterhin verbessert eine angemessene körperliche Aktivität die Durchblutung und damit die Nährstoffversorgung des Gelenkknorpels.

Empfehlenswerte Sportarten:

  • Schwimmen, Wassergymnastik
  • Heilgymnastik, Yoga, Tai Chi und Qi Gong
  • Kräftigungsübungen mit leichten Gewichten
  • Radfahren in der Natur oder auf dem Heim-Trainer
  • Nordic Walking, Ski-Langlauf

Vorsicht gilt vor diesen Aktivitäten: Joggen, Bergwandern, Ski-Abfahrtslauf, alle Ballsportarten, übermäßiges Krafttraining sowie Extrem- und Leistungssport. Sie tragen zur Abnutzung der Gelenke und Gelenkschmerzen bei.

Fazit

Gelenkschmerzen am ganzen Körper müssen ernstgenommen werden. Die Ursachen sind vielfältig und nicht leicht zu deuten. Einerseits kann es eine degenerative Gelenkerkrankung, andererseits die Reaktion auf eine Stoffwechsel-, Autoimmun- oder diverse Schmerzkrankheit sein.

Da die Schmerz-Symptome sowie Begleiterscheinungen ähnlich sind, müssen Gelenkschmerzen, die am gesamten Körper auftreten, immer von einem Fachmediziner beurteilt werden. Nur er kann die Erkrankung durch spezielle Diagnose-Verfahren und Krankheitsbefunde benennen, den Behandlungsverlauf einschätzen und Therapiemöglichkeiten anbieten.

Um Gelenkentzündungen und Abnutzungserscheinungen vorzubeugen, sollte jeder frühzeitig auf verantwortungsbewusste Lebensweise, gesunde Ernährung sowie ausgleichende sportliche Betätigung achten. Somit ist die Basisvoraussetzung geschaffen, Gelenkschmerzen am ganzen Körper zu vermeiden.

Quellenverzeichnis

[1] http://www.imd-greifswald.de/einsender-fachpublikationen-labinfos-ra.htm
[2] https://www.volkskrankheit.net/a_z/morbus-bechterew/?gclid=CjwKCAjwmefOBRBJEiwAf7DstGohPUFFqp_oD-u10vFfxasCmmHaK40_o54UIYTtti3nOQov8z2YsRoC71gQAvD_BwE
[3] https://www.rheumaliga.ch/rheuma-von-a-z/psoriasis-arthritis
[4] https://www.rheumaliga.ch/rheuma-von-a-z/arthrose
[5] https://www.rheumaliga.ch/rheuma-von-a-z/fibromyalgie

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Über den Autor
Dr. Martina Beck

Dr. Martina Beck arbeitet als promovierte Naturwissenschaftlerin in der universitären Forschung im Gesundheitswesen und nimmt unmittelbar an aktuellen Fragestellungen der Wissenschaft teil. Sie legt viel Wert darauf, Forschungsergebnisse auch für interessierte Laien verständlich darzustellen. Mehr Informationen zu unseren Autoren finden Sie auf der Seite Über uns
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