Ernährung

Vorteile von frisch gepresstem Saft

Frisch gepresster Saft

Im Alltag bleibt nicht immer Zeit für vollwertige, gesundheitsbewusste Mahlzeiten. Obst- und Gemüsesäfte oder Smoothies sind deshalb eine optimale Alternative, unseren Organismus mit Vitaminen, Mineralien, pflanzlichem Eiweiß sowie Enzymen zu versorgen. Abgesehen davon ist die leicht verdauliche Nahrungsergänzung ein schmackhafter und erfrischender Durstlöscher.

Doch welche Unterschiede bestehen zwischen selbstgemachten Säften und Smoothies zu industriell hergestellten Saft-Erzeugnissen?

Säfte und Smoothies aus dem Getränke- oder Kühlregal – wie gesund sind sie?

Laut Lebensmittelgesetz dürfen nur „haltbar gemachte“ Obst- und Gemüsesäfte in den Handel gelangen. Erreicht wird dies durch Pasteurisierung, einer Erhitzung des Rohsaftes auf 60 bis 90°C. Hierbei werden nicht nur eventuell vorhandene Bakterien abgetötet, sondern lebensmitteleigene Enzyme (Proteine) zerstört und die Menge an Nähr- und Vitalstoffen drastisch reduziert.

Hinzu kommt, dass viele Obst- und Gemüsesorten aus dem Ausland importiert werden. Auch Säfte oder Smoothies müssen einen weiten Weg zurücklegen, bevor sie in Flaschen, Tetrapacks und Becher abgefüllt, in den Supermarktregalen stehen.

Die lange Reise des Saftes oder: Wann ist Saft noch Saft?

Das Auspressen der Früchte und Pasteurisieren geschieht im Ernteland. Danach kann der Saft, in spezielle Tanks abgefüllt, als Direktsaft über verschiedene Verkehrswege in Deutschland angeliefert werden.

Das allerdings verursacht immense Transportkosten. Deshalb verarbeitet man Export-Säfte nach der Pasteurisierung gerne zu Konzentrat. Hierfür wird der Saft unter Vakuum erhitzt, um ihm Wasser und Aromen zu entziehen. Es entsteht eine eingedickte, chemisch konservierte Masse ohne Fruchtgeschmack mit einem bis zu 6-fach geringerem Volumen.

Erst am Zielort werden Konzentrat sowie Aroma unter Zugabe von Wasser wieder zu Saft vermischt und verkaufsfertig abgefüllt.

Die dabei verwendeten Aromen müssen nicht aus dem verarbeiteten Obst oder Gemüse stammen. Genauer gesagt, wird eine zuvor analysierte Aroma-Mischung benutzt, um einen konstant gleich schmeckenden „Standard-Saft“ zu erhalten.

Ein weiterer Nachteil: Die Zusatz- und Hilfsstoffe

Zahlreich vorhanden, jedoch nicht immer namentlich bezeichnet, reichen sie von Zucker und Vitaminzusätzen bis zu Konservierungsstoffen, Entsäuerungsmitteln und Gelatine.

Das klingt nicht nur künstlich, sondern ist es auch in vielen Fällen und hat mit natürlich hergestelltem Saft nichts mehr viel zu tun. Obwohl die Produktnamen auf der Verpackung etwas anderes versprechen.

Fruchtsaft, Nektar und Saftgetränk – wie viel Frucht ist enthalten?

Fruchtsaft aus Konzentrat oder Direktsaft

Ob Fruchtsaft oder Konzentrat, der Fruchtgehalt muss 100% betragen. Hierfür dürfen die Hersteller seit 2013 Fruchtaroma zusetzen, ohne es auf der Verpackung auszuweisen. Die Angabe eventueller Hilfsstoffe wie Enzyme, Filterstoffe sowie Gelatine ist ebenfalls nicht vorgeschrieben. Hinzugefügter Zucker und Vitamine dagegen schon.

Fruchtnektar

Hinter dieser verlockenden Bezeichnung verbirgt sich leider nur eine Zuckerbombe. Je nach Fruchtsorte besteht Nektar aus 25 – 50% Früchten, bis zu 20% Zucker und Wasser. Zusätze wie Fruktosesirup, Zitronen-, Ascorbin- und Milchsäure, Vitaminzusatz sowie Farbstoffe sind kennzeichnungspflichtig erlaubt.

Fruchtsaftgetränk

Als Erfrischungsgetränk beworben, liegt der Mindestfruchtgehalt bei:

  • 6% für Zitrusfrüchte,
  • 30% für Kernobst und
  • 10% für alle übrigen Früchte.

Der große Rest besteht aus Trinkwasser. Dementsprechend gering fällt der Nähr- und Vitalstoffgehalt aus.

Aufgrund des niedrigen Fruchtanteils unterliegen Fruchtsaftgetränke nicht der Fruchtsaftverordnung. Neben Zucker dürfen Fruktosesirup, Fruchtaromen, Geschmacksverstärker, Genusssäuren, Vitaminzusatz und Farbstoffe unter Angabe auf der Verpackung zugesetzt werden.

Frisch gepresster Saft – natürlich und gesund

Frisch gepresster Obst- oder Gemüsesaft ist nahrhaft und prinzipiell gesünder als industriell gefertigter. Wer seinen Saft selbst zubereitet, verzichtet bewusst auf synthetische Zusatz- und Konservierungsstoffe sowie Pasteurisierung und darf von folgenden wertvollen Bestandteilen profitieren:

  • Provitamin A (Beta-Carotin), B-Vitamine, Vitamin C, E, K sowie Folsäure,
  • bioverfügbare Mineralien und Spurenelemente wie Kalium, Natrium, Magnesium, Eisen und Zink,
  • sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien wie Flavonoide und Phenole,
  • sämtliche Enzyme.

Die Nähr- und Vitalstoffe erreichen in Minutenschnelle die Körperzellen und wirken regenerierend auf den gesamten Organismus:

  1. Mineralien und Spurenelemente stärken Muskulatur, Knochenbau sowie Nerven und bauen Körperenergie auf.
  2. Vitamine unterstützen lebenswichtige Stoffwechselfunktionen und kräftigen das Immunsystem.
  3. Enzyme, Antioxidantien sowie sekundäre Pflanzenstoffe aktivieren Entgiftungs-Prozesse, fördern die Verdauung und helfen Übergewicht abzubauen.

Saftfasten mit frisch gepresstem Saft

Das Heilfasten genießt auch heute noch immer eine große Beliebtheit und hilft dem Körper dabei, eine Auszeit zu bekommen. Allgemein wird in einem Zeitraum von mehreren Tagen bis Wochen auf feste Nahrung verzichtet und klassischerweise nur Wasser und Tee getrunken.

Eine besondere Art, die immer häufiger angewendet wird, ist das sogenannte Saftfasten. Hier werden zusätzlich Säfte ergänzt, um den Körper in der Erholungsphase mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen.

Frische, selbstgepresste Säfte haben dabei die höchste Nährstoffdichte und eignen sich besonders gut, um diese Heilphase zu unterstützen.

Obst- und Gemüsesäfte oder Smoothies sind schnell hergestellt

Dabei sind den geschmacklichen Vorlieben kaum Grenzen gesetzt. Alle Obst- und Gemüsesorten, die im Rohzustand verzehrt werden können, sind zum experimentierfreudigen Kombinieren geeignet.

Insbesondere aus Obst und Gemüse (wie Rote Beete) zubereitete Smoothies liegen voll im Trend. Hierbei sind es vor allem die grünen Smoothies, die als absolut gesundheitsfördernd gelten. Sie enthalten einen höheren Gemüseanteil und demzufolge weniger Fruchtzucker. Weiterhin soll der sekundäre Pflanzenstoff Chlorophyll den Körper entgiften, Entzündungen vorbeugen und das Blutbild verbessern.

Aktuell sind besonders grüne Pulver wie Athletic Greens sehr beliebt, die einfach nur alleine oder in Kombination mit anderen Obst- und Gemüsesäften angemischt werden müssen.

Tipp: Frisch gepresste Säfte und Smoothies im Kühlschrank aufbewahren und zeitnah verzehren. Wärme, Sauerstoff sowie Licht wirken zerstörend auf Vitamine und Mineralien.

Fazit

Eigenhändig zubereitete Rohsäfte oder Smoothies sind am gesündesten und schmecken am besten. Dabei müssen sie den Kostenvergleich mit industriell erzeugten Säften keineswegs scheuen.

Alles was Sie zum Herstellen von Obst- und Gemüsesaft benötigen ist eine Saftpresse oder Zentrifuge. Zur Zubereitung von Smoothies genügt ein Mixer oder Pürierstab.

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Über den Autor
Sonja Achbaum

Sonja Achbaum hat sich auf die Themengebiete Nahrungsergänzungsmittel und körperliches Wohlbefinden spezialisiert. In diesem Zusammenhang hat sie viele Informationen über verschiedene Nahrungsergänzungsmittel und Behandlung körperlicher Beschwerden und Symptomen sammeln können. Etliche Studien zu den verschiedensten Wirkungsweisen hat Sie recherchiert und ist mittlerweile zu einer echten Expertin in diesen Themen geworden. Mehr Informationen zu unseren Autoren finden Sie auf der Seite Über uns

Wenn Sie Fragen an Sonja Achbaum haben, kontaktieren Sie sie bitte unter dieser E-Mail Adresse

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